Freitag, 8. Oktober 2010

No 21 - Potosi

Der Flug zurück ging fix: 40min. La Paz mal wieder in den Bus gesprungen und morgens 5 Uhr in Potosi angekommen. Bin immer noch mit Pablo und Alex unterwegs. Potosi, ehemals die reichste Stadt Lateinamerikas und auch heute noch die höchstgelegene Stadt der Welt auf 4060m. Dementsprechend kalt war es dann auch bei der Ankunft. Auf dem Plan stand die Minenbesichtigung. Um 9 Uhr ging es los. Erstmal volles Equipment bekommen, da wir in der Mine teilweise auf allen Vieren durch die engen Schächte robben mussten. Danach ging es auf den Strassenmarkt um den Bergleuten Geschenke mitzubringen: Dynamit für die nächste Sprengung, Kokablätter um das Arbeiten unter Tage erträglicher zu machen, Kippen, puren Alkohol (90%, abartig das Zeug), Handschuhe und Wasser. Ich hab mir gleich mal ne Stange Dynamit zugelegt, kann man immer gebrauchen. Zuerst haben wir die Anlagen angeschaut in denen das Gestein zerkleinert und chemisch aufbereitet wird, um an das Silber zu kommen. Aus 45t Gestein wird 500kg silberhaltiges Mineral gewonnen (Silberanteil 80%). Das wird dann exportiert weil die technischen Mittel fehlen um reines Silber zu gewinnen. Wenn man sieht wie das Zeugs chemisch getrennt wird glaubt man das auch; mir hat es fast die Nase weggeätzt.
Ausserdem werden noch andere Mineralien gewonnen, Zink glaube ich.
Danach ab in die Stollen. Ein paar sind dann umgedreht weil sie die Hosen voll hatten. Es war auch wirklich eng und die Luft war übelst staubig, auch mit Maske. 2h lang zugeschaut wie unter Tage geschuftet wird, alles Handarbeit, wie bei uns im Mittelalter. In der Kolonialzeit sind in der Mine 8 Millionen Sklaven verendet. Auch heute macht den Job keiner länger als 20 Jahre. Entweder Invalide oder man stirbt an einer Quarzstaublunge spätestens mit 50. Heftig.

 Hier gibt es mehr zu lesen: Potosi

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